Liebe Fans und Anhänger der Spvgg,

wer dem historischen Aufstiegsspiel in Mering beiwohnen und mit dem Team den verdienten Landesliga-Aufstieg feiern konnte, wurde auch Zeuge, wie eine Mannschaft mit purem Willen und knapper Besetzung ein solches Spiel herumreißen kann.

Eine starke Einstellung und Laufleistung von jedem unserer Jungs war auch deshalb zwingend erforderlich gewesen, weil der doch recht dezimierte Kader (Sperren, Langzeitverletzungen, Urlaub) genau zur Hochphase der Saison keine Puffer mehr aufwies. Die Ersatzbank bestand im Grunde genommen nur aus einem Ersatzspieler der 1. Mannschaft, einem Ersatztorwart der 2. Mannschaft, einem Ersatzspieler der 2. Mannschaft und dem Trainer selbst, welcher sicher mit 46 Jahren nicht die fitteste Option für so eine Aufgabe war.

Kurzum, galt es bereits lange vor dem potentiellen Aufstieg und unabhängig von der Liga, für die neue Saison in jedem Fall den Kader auf deutlich breitere Beine zu stellen. Diese Möglichkeit war für uns im Winter leider aus diversen Gründen nicht gegeben. Alleine aus wirtschaftlichen Gründen sind Spielerwechsel in der Winterpause nur mit „Basar-ähnlichen“ Verhandlungen möglich, denn zu diesem Zeitpunkt gibt es keine einheitlichen Regelungen, sondern völlig freie Verhandlungen zwischen den Vereinen.    

Zum Saisonende war eine der wichtigsten Aufgaben deshalb, unsere verdienten Spieler inkl. dem Teamgeist zunächst zusammenzuhalten, damit wir die gemeinsam erarbeiteten Fortschritte nicht nur nicht verlieren, sondern stattdessen genau am diesem letzten Leistungsstand wieder aufzusetzen und uns weiter entwickeln können.

Diese Basisaufgabe wurde mit unserer Mannschaft auch zügig erfolgreich und gemeinsam beschlossen. Insgesamt verzeichneten wir 4 Abgänge, wovon sich zwei Spieler in die Bayernliga weiterentwickelten und 2 Spieler ihr Karriereende bekanntgaben. Allen Spielern danken wir ausdrücklich für Ihren Einsatz für die Spvgg und wünschen ihnen alles Gute für ihre Zukunft.

Dem Gegenüber kann man im Neuzugangsbereich ebenfalls eine äußerst positive Bilanz ziehen. In der kommenden Saison verstärken uns insgesamt 15 Neuzugänge:

Nabil aus Landsberg, Nedim aus Olching, Ivan von Fürstenfeldbruck, Luan von Inhauser Moos, Ekrem von Aubing, Manolo von Ismaning, Samuel von Blumenau, Enzo von Karlsfeld, Wassim vom SVN, Camillo von Freising, Adama von Wolfratshausen, Haris von Mering, Baldo von Heimstetten, Kristof von Manching, Rudi vom SVN und Tolla von Milbertshofen      

Allen diesen Jungs „Herzlich willkommen“ und einen guten Einstieg, sowie viel Spaß in Feldmoching.

Neben den Spielern, darf sich die Spvgg aber auch im Trainerstab über Zuwachs freuen. Mit Daniel Maether konnten wir einen ehemaligen Bayernliga-Spieler des FC Ismaning als neuen Co-Trainer gewinnen, welcher zuletzt sehr erfolgreich die 2. Mannschaft des FC Wacker München aus dem Tabellenkeller in das obere Drittel geführt hatte. Er beerbte damit Manfred Leidenberger, welcher zum Sommer seine spärliche Freizeit wieder mehr dem Job, seiner Familie und seinen Einsätzen in der Senioren-Mannschaft des FC Bayern widmen wollte.

Weiter im Boot – zur Freude des gesamten Teams – ist auch unsere Nicole wieder, die sich gewohnt engagiert rund um die Betreuung und Organisation des Aushängeschildes des Feldmochinger Fußballs kümmert und damit auch uns Trainer wirkungsvoll entlastet.

Ebenfalls mit großem Applaus wurde auch das neuerliche Engagement unseres „Tape-Gottes“ Peter Rein gefeiert, welcher uns auch in der kommenden Saison wieder physiotherapeutisch betreut und in gewohnter Qualität, wieder das eine oder andere Wunder vollbringt, um unsere Jungs spielbereit wiederherzustellen.

Auch unser Mannschaftsarzt Dr. med. Daniel Heitkamp bleibt uns erhalten und wird gerade bei schwerwiegenden Vorfällen mit seiner medizinischen Kompetenz wieder die richtigen Schritte einleiten und mit seinen guten Kontakten für schnelle Anamnese und Genesungen sorgen.

Wie im letzten Jahr können wir auch in der kommenden Saison wieder auf das Wissen und Können unseres Torwarttrainers Dennis Arzberger zurückgreifen. Dennis unterstützt uns auch in dieser Saison wieder tatkräftig und kümmert sich speziell um die Belange unserer Keeper. Mit seiner Erfahrung und Kontakten aus der Profi-Zeit, haben wir einen Garanten für eine hoch qualitative Entwicklung unserer Torhüter wieder in unseren Reihen.

Zu guter Letzt ergänzt das Trainerteam Sarah Brunell, die mit Ihrer Kompetenz im Bereich der Ernährungswissenschaften dafür sorgt, dass unsere Spieler sich nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz optimal auf Trainingsbelastungen und Spiele vorbereiten. Man ist ja bekanntermaßen, was man isst. Dies hat in der Rückrunde schon Entwicklungen bewegt und wird uns auch dieses Jahr wieder helfen.

Mit den rein organisatorischen Regelungen und Klärungen bewegt sich der Ball auf dem Spielfeld natürlich noch lange nicht. Die Planung einer möglichst optimalen Vorbereitungsphase für die Rückkehr in die Landesliga, stellte deshalb insbesondere für uns Trainer eine ganz besondere Herausforderung dar. Dies hatte mehrere Gründe. Allen voran die teils wirklich wahnsinnigen Vorstellungen und Regelungen des Bayrischen Fußballverbandes. Nach den langen Spielen in der Aufstiegsrelegation wäre quasi direkt mit dem Folgetag die neue Vorbereitung – völlig ohne irgendeine Erholungsphase (mental und auch körperlich) – gestartet. Interessierten, die selbst nie in der Situation gewesen sind, sei gesagt, dass genau diese Phase ganz besonders wichtig ist und das Fehlen einer solchen Pause oftmals gerade muskuläre Probleme nach sich zieht und das gesamte Team in der Saison belastet. Aber nicht nur der direkte Wiedereinstieg ins Training war ein Thema, sondern auch die Planung des Saisonstartes. In den ersten beiden Wochen – die zudem die Haupturlaubszeit darstellen – setzte man direkt zwei „englische Wochen“ an, was quasi im 3 Tages-Rhythmus Spielbelastungen bedeutet.

Dies passend zu berücksichtigen und dabei die teils sehr unterschiedlichen Leistungsniveaus der bisherigen und neuen Spieler unter einen Hut zu bringen, galt es zu managen. Was für den einen Spieler zu wenig, wäre für den Anderen im Zweifel ggf. zu viel.

Anders als in der Wintervorbereitung, in der alle Spieler geschlossen auf annähernd ähnlichem Niveau starteten, erwarteten wir im Trainerstab dieses Mal keinen durchweg positiven Ergebnisverlauf bei den Vorbereitungsspielen. Zu viele Veränderungen hatten stattgefunden, zu viele Automatismen fehlten und vor allem zu unterschiedlich war die individuelle Fitness der Spieler.

Wie zu erwarten gewesen, laborierten einige Spieler über die Vorbereitungszeit immer wieder an muskulären Problemen herum, da wir unsere teils sehr intensiven Einheiten immer am Rande des noch Machbaren ansetzten. Unsere zuletzt starke Physis, hatte auch den entscheidenden Kick im Aufstiegsrennen gegeben. Dies wollten wir in jedem Fall erhalten und sogar ausbauen.

Auch die Integration der neuen Spieler in unser Spielsystem war eine der wichtigen Aufgaben.

Nachdem das offizielle Ende der alten Saison und deren Ausgang, sowie der neuerliche Wiedereinstieg bis zuletzt nicht klar war, mussten wir auch kurzfristig entsprechende Vorbereitungsgegner identifizieren und die Spiele dann auch so ansetzen. Die Vorbereitungsgegner waren anders als in der Winter Vorbereitung bewusst anders gewählt worden. Weniger galt es eine zusätzliche Motivation für die Saison zu wecken, sondern vielmehr Raum für das gegenseitige Kennenlernen zu geben.

In die neue Saison startet das Team auch mit einem erneuerten Kapitäns-Duo. 1. Kapitän ist wie bisher unser Robert. Sein Vertreter ab dieser Saison unser Moritz.

Gestartet ist die Vorbereitung dann gleich „eindrucksvoll“ mit einem 0:4 gegen Altenerding, eine Kreisliga-Mannschaft. Die harten Einheiten machten bewusst schwere Beine und aufgrund verletzter, gesperrter und dann auch einiger Urlauber, fuhren wir mit gerade mal 13 Mann nach Altenerding. 3 dieser Spieler waren Torhüter, weshalb Patrick hier auch noch knapp 80 Minuten als rechter Verteidiger aushelfen musste. Der Gegner spielte einfach aber effektiv – alles was uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht gelingen wollte.

Mit dem zweiten Kräftemessen ging es dann zur Spvgg Haidhausen, welche ja ihrerseits in unserer Aufstiegsrelegationsgruppe waren und bereits seit mehreren Jahren immer weit oben in der BZL Süd-Tabelle gastieren. Das Team wurde mit deutlicher Feldmochinger Überlegenheit mit 3:1 auf deren Kunstrasen geschlagen. Dabei konnte sich unser Cio nicht nur einmal als Torschütze, sondern noch zwei Mal als Scorer eintragen. Die weiteren Treffer erzielten Noah und unser Neuzugang Luan.

Bereits zwei Tage später kamen gegen den FCA Unterbruck nicht nur mehr Spieler zum Einsatz, sondern langsam sollten die Beine auch ein klein weniger leichter werden. Hier konnte man in der Startviertelstunde einen Eindruck gewinnen, welches Potential die Mannschaft hat, denn der Gegner sah keinen Ball und konnte mit dem hohen Tempo nur schwerlich mithalten. Die Chancenauswertung allerdings sollte Potentiale haben, Leichtsinnsfehler in der Folgezeit und das fehlende Tempo drehten das Spiel dann aber auch hier. Ein 2:2 hatten sich unsere Gastgeber redlich verdient an diesem Tag, zumal wir unser Spiel und Tempo 75 Minuten lang nicht halten konnten. Neuzugang Rudi traf zum 1:1 und Cio zum 2:2.

Der vierte Vergleich traf dann auf die zuletzt sehr stark auftretenden BZL-Aufsteiger Waldeck-Obermenzing. Diese hatten souverän in spannenden Spielen die Untermenzinger aus der BZL Nord in die Kreisliga verabschiedet. An diesem Spieltag brütete eine enorme Hitze, was den Spieler viel abverlangen sollte. Hier gab es die nächste Steigerung, da wir bereits eine komplette Halbzeit das sehr hohe Tempo und die Dominanz halten konnten. Der Gegner überquerte nahezu gar nicht die Mittellinie und wir spielten auf ein Tor. Äußerst schmeichelhaft für die Obermenzinger Gastgeber ging wir durch Tore von Cio und einem von Cio und Rudi provozierten Eigentor in eine entspannte 2:0 Halbzeit. Der Gegner war derart platt, dass er das komplette Team wechselte, was unserem Spiel nicht guttat. Man merkte, dass die Akkus eben noch nicht voll belastbar waren und durch Wechsel auf unserer Seite, wurde das Spiel fahriger und merklich schlechter. Das wir 2 unnötige Gegentore hinnehmen mußten, passte zu dem Verlauf. So gingen wir neuerdings ungeschlagen, aber eben nur mit einem Unentschieden vom Feld. Aus Sicht von uns Trainern war aber etwas sehr wichtiges passiert: wir steigerten kontinuierlich unsere Power und die Geschwindigkeit im Spiel und hielten diese jetzt immer länger.

Der letzte Vergleich der Vorbereitung wurde dann am vergangenen Wochenende gegen den FC Wacker München gestartet. Unsere Gäste waren nach einer überragenden und dominanten Saison selbst mit 6 Punkten Abzug locker in die BZL Süd aufgestiegen und können einige namhafte Spieler in ihren Reihen anführen. Zudem sind die Ziele dort höher gesetzt als „Nichtabstieg“. Dies konnte man als Außenstehender auch anhand der Kadergröße zum Spieltag beobachten. Zwei komplette Teams gingen an den Start. Als Trainer erhofften wir uns hier neuerlich eine Steigerung in unserem Spiel was Tempo und Power betrifft. Wir sollten wirklich nicht enttäuscht werden. Die Anpassung der zuvor bewusst hohen Trainingsintensität sollte jetzt eindrucksvoll Früchte tragen. Die Mannschaft dominierte die Gäste von Wacker München nach Belieben und drückte den Gegner zeitweise Minutenlang in deren eigene Hälfte, ohne dass diese sich annähernd wehren konnten.  Beide Keeper der Spvgg hatten an diesem Tag vielleicht 5-6 Bälle bekommen, während wir auf der anderen Seite einfach noch zu wenig die notwendigen Abschlüsse suchten. Ein Zwischenstand von 3:0 wäre auch in diesem Spiel mehr als möglich gewesen. Aber das Tempo war eindrucksvoll und die Dominanz mit der dieser – beileibe nicht schlechte – Gegner teilweise hergespielt wurde, war richtig beeindruckend. Dies hatte Wirkung, denn niemand aus dem 1. Team konnte mehr in Hälfte 2 auflaufen und die Gäste wechselten eine komplett neue Mannschaft ein, in der Hoffnung hier das Spiel zu drehen. Aber dieses Mal waren die Akkus voll und unsere Mannschaft setzte nach dem Anpfiff sofort da wieder an, wo sie in der ersten Hälfte aufgehört hatte: extrem hohes Tempo, hohe Laufbereitschaft und schnelles Spiel. Team 2 ging es bereits nach 20 Minuten so, wie der Truppe aus Hälfte eins. Der Gegner wurde beherrscht und es war nur eine Frage der Chancenauswertung. In der 61. Minute verdiente sich dann unser Rudi durch vehementes Nachsetzen das 1:0 als der gegnerische Torwart ihn nur noch anschießen konnte und der Ball ins Tor kullerte.  In der 85. Minute gab es dann noch eine Neuzugänge Kombination, in der Luan eine tolle Flanke auf Adama schlug, der direkt einnetzte. Der gesamte Spielverlauf war an diesem Tag sehr beeindruckend. Vom Mannschaftsgeist, von der sehr starken Physis, aber auch von dem Beherrschungsfaktor über 90 Minuten. Man hatte faktisch zwei Mannschaften in einem Spiel so an den Rand deren Kräfte gebracht, dass diese nicht mehr mithalten konnten. Dies war eines der Ziele der Vorbereitung. Entsprechend zufrieden konnten wir deshalb auch sein. Verbessern wir noch unsere Chancenausbeute, so können wir uns öfter für den hohen Einsatz auch belohnen. Hier bringt aber auch das Zusammenspiel noch seinen Beitrag.

Insgesamt gesehen, sehen wir uns gut vorbereitet auf die Aufgaben die da kommen. Wir haben wirklich gute Spieler, die als Team auftreten, die einen guten Charakter mitbringen, was uns allen sehr wichtig ist und die sich für den Verein reinhauen. Wie die Saison in einer uns unbekannten Liga und unbekannten Gegnern verläuft, wissen auch wir nicht, aber wir haben uns bestmöglich vorbereitet und haben keine Angst uns mit jedem dieser Clubs zu messen. Und wir wollen uns messen und sind heiß darauf dies an Spieltag 1 zu starten.

Alle schreiben Vereinsgeschichte und wenn wir den Nichtabstieg als Mindestziel hinbekommen, schaffen wir Einmaliges für unseren Verein. Egal ob als Spieler am Platz, als Mitglied des Trainerstabes, als Vorstand oder eben auch als wichtiger Fan und Unterstützer, welche für uns der sprichwörtlich „12. Mann/Frau“ sind und uns anfeuern. Wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen, ist alles möglich. Das glauben wir nicht nur, sondern haben es am 10.06.2023 mit dem Aufstieg eindrucksvoll und unvergesslich bewiesen. Die Story muss jetzt nicht aufhören. Drum lasst uns alle kräftig an diesem Strang gemeinsam ziehen und uns gegenseitig helfen – gerade wenn es auch mal schwierig wird. Denn genau dort unterscheiden sich die Guten, von den Eintagsfliegen.

Euer Helmut Leidenberger

Trainer der 1. Mannschaft